Wie der Sender CNN Türk berichtet, war das Schädlingsbekämpfungsmittel direkt im Zimmer der Hamburger Familie ausgebracht worden. Bisher hatte es geheißen, das Gift sei in einem anderen Zimmer eingesetzt worden und möglicherweise seien Dämpfe über einen Lüftungsschacht in das Zimmer der Familie gelangt. In dem Bericht heißt es nun, in dem Zimmer gebe es keinen Lüftungsschacht.

Verwendet wurde offenbar ein Pestizid mit Aluminiumphosphid, ein sehr starkes Mittel, das in der Regel in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt und bei Kontakt mit Wasser ein hochgiftiges Gas freisetzt.

Angeblich soll irgendein Mittel gegen Bettwanzen in einem Nachbarzimmer versprüht worden sein. Jetzt rollen wieder die Köpfe von Bauernopfern, während die Giftmischer im Hintergrund bleiben.

Hoffentlich werden die Hersteller des Gifts ausfindig gemacht und die wahren Verantwortlichen vor Gericht gestellt.

Das Schicksal dieser Familie hat mich tief berührt und ich erinnerte mich an einen durch ein hiesiges Reisebüro vermittelten Trip Anfang der Neunziger nach Istanbul, bei dem meine Erwartungen nicht nur an selbstverständliche hygienische Bedingungen unerfüllt blieben und ich erst wieder froh war im Flieger heimzu zu sitzen.
In die Türkei bin ich seitdem nie wieder gereist.

Ich hatte mir auch mal Bettwanzen aus dem Flix-Train eingeschleppt, direkt nach einem Dol-Treffen. Am Ende bin ich sie mit so einem Mittel losgeworden. Ich weiß nicht welche Substanzen da drin waren. Nach dem Zünden der Bombe (eine Flasche bei der man den Knopf drückt und die Chemikalie den Raum vernebelt) musste ich für mindestens zwei Stunden die Wohnung verlassen und nach der Rückkehr eine Stunde Stoßlüftung machen. Nach der dritten Bombe hatte ich mich schon fast an den Geruch gewöhnt. Aber nach dem ersten Mal habe ich ein stark stechenden Geruch gemerkt und musste mir die Nase zuhalten. Sowas muss man eigentlich merken. Wenn sowas nicht kommmuniziert wird ist das grob fahrlässig.

Bislang wurden elf Verdächtige festgenommen. Gegen vier von ihnen wurde der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge am Montagabend Haftbefehl erlassen. Dabei handelte es sich um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec) sowie einen Besitzer eines Cafés. Ihnen wurde fahrlässige Tötung vorgeworfen. Die Familie hatte bei den Verdächtigen gegessen.

Sorry, aber ich lebe lieber mit Bettwanzen, als mir so ein Zeug ins Schlafzimmer zu holen.

Auf tagesschau24 war ein Experte, der den Geruch von diesem chemischen Zeug als fischig bzw. knoblauchartig beschrieb. Das soll manchen Menschen nicht unbedingt auffallen.

Beim nächsten Hotelbesuch lüfte ich auf jeden Fall erstmal richtig durch.

Hoffentlich macht man sich auch hierzulande Gedanken, über die Hygienemaßnahmen im Allgemeinen und in Hotels im Speziellen.

Dann hattest du noch nie Bettwanzen. Das ist nämlich eine der größten Plagen, die es gibt. Es gibt drei Schlupfstadien, also vier Stadien insgesamt. Nach drei Wochen kann ein Weibchen pro Tag bis zu vier Eier legen. Und die kommen erst raus, wenn du im Tiefschlaf bist. Da das Gift ähnlich den von Mücken erst nach mindestens drei, oft aber erst nach 8-10h wirkt, also juckt wirst du sie nie erwischen, wenn sie nicht gerade stechen, wenn du im Halbschlaf bist. Und es juckt auch nicht wie bei Mücken. Die Stellen sind größer und man kratzt, bis die Haut aufplatzt. Und du hast nach einer Nacht auch nicht ein, zwei Stiche, sondern oft 10-30. Wenn du ein halbes Dutzend hast. Nach ein paar Monaten bist du am ganzen Körper übersäht mit Bissen. Ich glaube du unterschätzt das enorm. Abgesehen von Kakerlaken und Flöhen (Bettwanzen übertragen im Gegensatz zu ihnen keine Krankheiten) ist das m. E. die größte Insektenplage, die man sich einhandeln kann. Ich wurde in 6 Wochen 80-90 Mal gebissen. Ich hatte irgendwann schon so eine Panik, dass ich in der Wanne geschlafen habe. Das kann eine Depression auslösen.

Das hört sich wirklich übel an. Gibt es denn keine Alternative zur Chemiekeule, um die Bettwanzen loszuwerden?

Wenn ich mir das Drama um die Familie ansehe, kann so eine Chemie-Reinigung nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Rückstände des Chemie-Zeugs sind mit Sicherheit auch mit kräftigem Lüften nicht zu 100 % verflogen.

Verwendet wurde offenbar ein Pestizid mit Aluminiumphosphid, ein sehr starkes Mittel, das in der Regel in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt und bei Kontakt mit Wasser ein hochgiftiges Gas freisetzt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es in naher Zukunft zu einer Wiederholung kommt ist sehr gering, da der Fall große Bekanntheit erlangt hat.

Bei einem tragischen Unglücksfall verlor eine Lüneburger Studentin in der Türkei ihr Leben. Ihre beiden WG-Mitbewohner mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Möglicherweise haben sich die drei über ein Wasserrohr vergiftet.

11.11.2024, 18:30 Uhr

Und in die Türkei fahr ich sowieso nicht.